Gesundheit beginnt im Darm
Eine ausgewogene Ernährung und funktionierende Darmbiologie sind essenziell für die Gesundheit deiner Hühner. Doch wie funktioniert das Verdauungssystem bei unseren Federfreunden eigentlich? Und welche Rolle spielt dabei fermentiertes Futter?
So funktioniert der Verdauungstrakt von Hühnern
Die Verdauung funktioniert bei Hühnern anders als bei Säugetieren. Hühner gehören zur Klasse der Vögel – die haben bekanntlich keine Zähne, um Nahrung zu zerkauen, sondern einen zahnlosen Schnabel. Dieser stellt den ersten Teil des Verdauungssystems dar, indem über den Schnabel die Auswahl der Nahrung erfolgt. Auf dem Speiseplan steht eine ganze Menge, denn Hühner sind nahezu Allesfresser. Dazu gehören unter anderem Grünfutter, Obst und Gemüse, Körner, Insekten oder Würmer.
Das aufgenommene Futter gelangt anschließend über die Speiseröhre in den Kropf. Hier findet der nächste Schritt der Verdauung statt: Die Futterbestandteile werden aufgeweicht und kurzzeitig gespeichert.
Nach und nach gelangt das vorverdaute Futter dann in den Magen des Huhns. Dieser besteht aus zwei Teilen: Der Drüsenmagen bereitet die weitere Verdauung mithilfe von Enzymen und Magensäften vor. Danach wird das Futter im Muskelmagen zerkleinert. Dies geschieht mithilfe von eigens aufgenommenen Steinchen, sogenannter Grit, wodurch die Nahrung zermahlen wird. Haben deine Hühner regelmäßig Auslauf, picken sie die Steinchen in ihrer Umgebung selbst auf. Bei reiner Stallhaltung sollte den Tieren Grit angeboten werden, beispielsweise aus Quarz oder Muschelschalen.
Darmgesundheit von Hühnern: Im Dünndarm werden Nährstoffe absorbiert
Im Anschluss gelangt das Futter in den Darmtrakt des Huhns, der aus Dünn- und Dickdarm besteht. Im Dünndarm findet der größte Teil der Verdauung statt. Hier werden die nötigen Nährstoffe aufgenommen, weshalb eine intakte Darmflora umso wichtiger für die Hühner-Gesundheit ist. Der Dickdarm hingegen mündet in der Kloake, wo sich die Harnwege und der Darmausgang verbinden. Sowohl Kot als auch Harn werden durch die Kloake ausgeschieden.
Die Besonderheit bei Hühnern: Sie haben durch ihren kurzen Verdauungstrakt einen schnellen Stoffwechsel. Somit wird die aufgenommene Nahrung nicht lange gespeichert, sondern schnell verdaut. Insgesamt ist die Verdauung von Hühnern auf eine effiziente Absorption von Nährstoffen aus ihrer Nahrung ausgelegt. Die gefiederten Tiere können ihren Bedarf deshalb nur decken, wenn sie den Tag über ausreichend fressen.
Welche Rolle spielen Mikroorganismen bei der Darmgesundheit von Hühnern?
Umso wichtiger ist also die Darmgesundheit. Dafür sind gleich mehrere Faktoren ausschlaggebend. So sind einerseits stets sauberes Wasser und ausreichend Hygiene im Stall von Bedeutung. Andererseits kommt es auf die optimale Futterqualität sowie benötigte Vitamine und Mineralien an. Das bedeutet aber auch: Befindet sich der Darm von Hühnern nicht im Gleichgewicht, sind sie anfälliger für Krankheitserreger. Im Hühner-Darm passieren unterschiedliche Prozesse, um die Nährstoffe aus dem Futter aufzunehmen und komplexe Kohlenhydrate umzuwandeln. Dabei helfen in erster Linie unzählige Mikroorganismen, die den Darm besiedeln und somit die Verdauung unterstützen. Die Gesamtheit dieser Organismen wird auch Darmmikrobiom genannt. Die wichtigen Organismen bilden zum Beispiel einen Film auf der Darmschleimhaut, um Krankheitserregern das Eindringen in die Darmwand zu erschweren. Das Darmbiom hat also einen Einfluss auf die Verdauung und Gesundheit deiner Hühner. Eine stabile Darmflora ist daher essenziell, gerade in den ersten Lebenswochen der Tiere. Positive Effekte können dabei Probiotika haben. Das sind spezielle Bakterienkulturen, die unter anderem den pH-Wert im Darm senken und so ein stabiles Milieu für die wichtigen Mikroorganismen schaffen sowie die Barrierefunktion der Darmwand unterstützen.
Unser Tipp: Mit dem KE-Kräuterextrakt ergänzt du im Futter deiner Hühner zahlreiche Wildkräuter, die heute auf unseren Wiesen fehlen und die enthaltene Kräuterbiologie nimmt Einfluss auf das Darmmilieu.
Was ist fermentiertes Futter und welche Vorteile bietet es?
An dieser Stelle kommt eine altbewährte Methode ins Spiel: Futter fermentieren. Das verspricht lange Haltbarkeit und zusätzliche Nährstoffe. Fermentieren kommt aus dem lateinischen (fermentum) und bedeutet „Gärung“. Dabei sorgen Milchsäurebakterien, die auf natürliche Weise in der Nahrung vorkommen, für eine anaerobe Verstoffwechslung von Kohlenhydraten. Es entsteht Milchsäure. Diese verbessert die Haltbarkeit und sorgt dafür, dass unerwünschte Bakterien die Nahrung nicht verunreinigen.
Durch das Fermentieren entstehen gleichzeitig probiotische Mikroorganismen, die das Gleichgewicht im Hühnerdarm unterstützen können. Damit wird nicht nur der Nährwert des Futters verbessert, die Nahrung kann vom Hühnermagen auch besser aufgenommen werden – ist damit also leichter verdaulich für die Tiere. Zudem erhöht sich der Proteingehalt und es bilden sich neue Nährstoffe, unter anderen B-Vitamine und Vitamin K2. Darüber hinaus unterstützt fermentiertes Futter die Bildung stabiler Eierschalen.
Es sprechen also einige Punkte für die Fermentation von Hühnerfutter. Teuer muss das aber nicht sein, im Gegenteil: Durch das Fermentieren verdoppelt sich die Futtermenge nahezu sogar. Übrigens: Fermentation funktioniert auch bei vielen Lebensmitteln für uns Menschen wie Sauerkraut.
Fermentiertes Futter für Hühner: So geht‘s
Und welches Futter eignet sich dafür? Egal ob Obst- und Gemüsereste oder Körner: Grundsätzlich kann jedes für Hühner geeignete Futter fermentiert werden. Zu beachten ist, dass das Futter frei von Schimmel oder anderen Verunreinigungen ist. Zudem sollte es nicht zu groß sein, damit die Hühner es problemlos aufpicken können.
Und so funktioniert es:
- Ein großes, saubereres Glas oder einen Eimer mit einer Ration Futter (beispielsweise Weizen) füllen
- Gefäß mit lauwarmem Wasser auffüllen (2:1) und gut vermischen, sodass das Futter komplett mit Wasser bedeckt ist
- An der Oberfläche schwimmende Körner gegebenenfalls herausfischen
- Das Gefäß bei Zimmertemperatur drei bis fünf Tage stehen lassen und täglich zwei bis drei Mal umrühren (gegebenenfalls Wasser nachfüllen)
- Nach drei bis fünf Tagen kann das Futter an die Hühner verfüttert werden
Futter für Hühner fermentieren: Darauf solltest du achten
Wird die fermentierende Mischung regelmäßig umgerührt und ist stets mit Wasser bedeckt, kann sich kein Schimmel bilden. Solange sich das Futter in der Flüssigkeit befindet, ist es zudem ziemlich lange haltbar, allerdings wird es mit der Zeit zu sauer für die gefiederten Tiere.
Das Futter sollte nach dem Gärprozess eine leicht klebrige Konsistenz haben. Gegebenenfalls muss etwas Gärflüssigkeit abgeschüttet werden. Diese kannst du dann sogar als Starterkultur gleich für die nächste Ration verwenden. Wer unter das fermentierte Futter noch etwas frisches Obst, Gemüse oder Kräuter mischt, erleichtert den Tieren die Umstellung auf die neue Nahrung. Es sollte allerdings schnell verfüttert werden. Denn ohne die Gärflüssigkeit ist es nicht mehr so lange haltbar.
Ausgewogene Ernährung unterstützt eine gesunde Darmbiologie
Damit du für ein intaktes Immunsystem deiner Hühner sorgst und sie auch Eier mit stabilen Schalen legen, ist ein stabiles Darmmikrobiom unerlässlich. Gerade während der Mauser benötigen die Tiere enorm viel Energie, um ihr Federkleid zu erneuern und den Legeapparat zu generieren. Durch den intensiven Stoffwechsel haben Hühner kaum Energiereserven und sind daher auf eine ideale Nährstoffversorgung angewiesen. Fermentiertes Futter ist für die Tiere leichter verdaulich und verbessert durch die probiotischen Mikroorganismen die Nährstoffaufnahme. Die Zugabe des KE-Kräuterextrakts ins fermentierte Futter oder Trinkwasser ist zudem eine optimale Ergänzung im Futter deiner Hühner.